Zurück in Cairns haben wir dann nicht
mehr viel gemacht, abends saßen wir noch an der Esplanade und haben
Straßenkünstlern zugeschaut, die wirklich gut waren. In den großen
Städten hat anscheinend jeder Künstler seine halbe Stunde, das ist
ziemlich gut. Man hat Abwechslung und die Vorführungen haben
Qualität, da wird wohl nicht jeder zugelassen.
Dieser Blog erzählt über klein Jodie und ihre Reise in die große weite Welt - und darüber, wie ich sie lieben gelernt habe.
Montag, 29. Juli 2013
I believe I can fly... :)
Montag war dann der Tag. Nachdem es
schon einmal verschoben wurde, war es nun so weit. Die Sonne tat uns
auch den Gefallen und schien brav. 10.15 Uhr wurden wir abgeholt.
David und mit war ein bisschen mulmig, Lisa freute sich wie ein
Honigkuchenpferd. Im Bus mussten wir dann Einverständniserklärung
und allen Kram unterschreiben, die Spannung stieg. Während der Fahrt
gab es so die ein oder andere tiefe Ein- und Ausatmung, wir merkten,
dass wir nicht die einzigen waren, die sich ein bisschen in die Hosen
machten, aber es war ja unsere freie Entscheidung gewesen (wie dumm
sind wir eigentlich??????????) Angekommen gab es dann noch mehr
Informationen und alles drum und dran. Dann hieß es warten, Jackass
gucken und warten. Jackass lenkte uns von unseren Sorgen ab und war
mega lustig. Nach einer Stunde wurden wir von unserem Partner
abgeholt, eingepackt und angewiesen. Dann stratzten wir alle Richtung
Flugzeug, es war ein bisschen seltsam in diesem Geschirr zu laufen.
Aber lustig. Die Aufregung stieg und es gab viele Fragen. Zack zack
saßen wir dann wie die Hühner auf der Stange im Flugzeug gestopft,
jeder mit jedem kuschelnd. Achja, und rückwärts. Tür zu und los
gings. Langsam fing ich dann auch an ein bisschen darüber
nachzudenken, was ich eigentlich gerade im Begriff war zu tun. Das
Flugzeug stieg höher und man hatte eine wunderschöne Aussicht über
Cairns und Hinterland, besonders der Fluss sah atemberaubend aus. 20
Minuten Flug. Mir kam es eher vor wie 2. David saß rechts neben mir
auf dem Boden, Lisa vor mir. Er würde der Erste sein, der in ein
paar Sekunden aus 14000 Fuß Höhe aus diesem Flugzeug springen
würde. Wie kann man das nur freiwillig machen. David und ich hatten
so Angst, dass wir ohnmächtig werden oder sonstewas. Und jetzt war
er der Erste. Der Arme!!! Als die Tür aufging, kam Bewegung in die
Truppe, David drehte sich herum und Zack weg war er. Einfach weg.
Gerade nach unten. OH MEIN GOTT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Das geht
nicht das ist furchtbar was mach ich jetzt nur??? Das geht überhaupt
nicht! Ich kann doch nicht einfach springen wenn da nichts ist? Es
war einfach nur craaaaaaaaaaaaaaaazy! Aber alles ging so schnell,
Lisa raus, ein anderes Mädchen fiel seitwärts heraus und drehte
sich in der Luft und dann hingen meine Beine auch schon aus dem
Flugzeug und Kopf nach hinten und Arme über Kreuz und Augen zu und
kippen kippen kippen und raus. Ich kanns nicht beschreiben. Es war
furchtbar :D zu fallen und zu wissen man kommt so schnell nicht an!
Nach der Beschleunigung ging es dann, alles schlabbert rum im Gesicht
und ich fand das Atmen etwas schwierig, aber man kann sich erst mal
wieder orientieren wo man ist. Es ist wie in einer Zeitreisemaschine,
weil es so laut rauscht vom Wind und man bewegt sich seltsam wegen
des Windwiderstands und man kann so weit sehen!!! Es war einfach so
krass aber man kam so schnell weiter runter dass man sich immer ganz
schnell umschauen wollte, weil es immer anders aussah, je niedriger
man kam. Wir drehten uns 360° in der Luft, so dass ich überall
herum schauen konnte. Als nach ca. 1 Minute der Freefall vorbei war
und der Fallschirm öffnete, tat es einen seichten Ruck und dann hing
ich wie ein nasser Sack in den Seilen und es war auf einmal seeehr
still. Das Rauschen vom Freefall war unglaublich laut gewesen,
deshalb fühlte ich mich gerade wie in einem schallgedämmten Raum
oder so, echt komisch. Hab aber nicht lange drüber nachgedacht, es
gab viel mehr andere Sachen zu beachten. Ich schwebte??? Hallo? In
der Luft ohne Flugzeug oder so?!?!?! Über mir schwebten die anderen
herum, unter mir breitete sich das Umland von Cairns aus, es war
sooooo schön. Den passenden Satz ließ dann mein Tandemsprungcoach
los: Now you know, why the birds sing! - Jetzt weißt du, wieso die
Vögel singen. Am Ende durfte ich sogar lenken und Kurven fliegen
(Dazu muss man ganz schön stark an den Seilen ziehen, gar nicht so
einfach...), weil er seine Hände brauchte, um meine Gurte zu
lockern. Am Ende ging es dann viel zu schnell runter – und zwar in
Kreisen. Das fand mein Kopf gar nicht so cool, konnte er irgendwie
nicht koordinieren. Obwohl es 'nen Wahnsinnsgefühl war, fast quer in
der Luft zu liegen :) Meine Landung war ziemlich gut, ich bin nicht
hingefallen (entgegen meiner Erwartungen). Leide fühlte ich mich die
gesamte Busfahrt zurück äußerst schlecht, mein Kopf war da wohl
nicht so weit mitgekommen und sagte:
neiiiiiiiinneiiiiiinneiiiiiinneiiiiin. Er brauchte dann auch gute 3
Stunden um wieder normal zu werden. Aber es war einfach unglaublich,
obwohl ich mich danach schlecht gefühlt hab. Einfach so zu fliegen
und sogar Kontrolle drüber zu haben, so krass. Man glaubt es selbst
nicht. Man glaubt es nicht wenn man im Flugzeug sitzt und man glaubt
es nicht, wenn man rausspringt und wären man fliegt. Es ist einfach
zu krass um es zu glauben. Noch dazu ich mit meiner Höhenangst und
nicht schwindelfrei sein und sowas. Ich kann immer noch nicht
realisieren, dass ichs wirklich gemacht hab!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen