Eingewöhnung

Der zweite Tag war etwas besser aber viel anstrengender, ich musste sehr viel fegen und sauber machen, was ziemlich anstrengender war. Mittags kam nämlich die Lehrerin von Brooke. Da sie auf einer Farm aufwuchs konnte sie logischer Weise nicht normal in die Schule gehen. Sie wurde von der „School of the air“ betreut und die Lehrerin gab Kat als Governess dann die Anleitungen dazu, was auf dem Lehrplan stand. Sie kochten zusammen sehr lange in der Küche und abends gab es dann eine super leckere Käsetorte mit Zitrone, echt, sooo lecker. Brooke ist eine sehr gute Köchin, sie kreiert echt leckere Sachen! Für David stand Gartenarbeit auf dem Plan, da war er wenig begeistert!

Die folgenden Tage vergingen ähnlich, es gab mehr und mehr Aufgaben und backen und kochen irgendwo dazwischen, währenddessen muss natürlich trotzdem alles sauber bleiben. Außerdem muss ich natürlich alles, was verbraucht wird, ständig auffüllen. Es gibt ein Vorratsregal im hinteen Teil der Küche und einen großen Kühlraum in dem Fleisch, frisches Gemüse und Obst und alles andere, das gekühlt werden muss, aufbewahrt wird. Abends wurde ich dann ans Abendbrot machen herangeführt, Anna zeigte mir wie ich alles kochen sollte. Zur Nachspeise gab es wieder eine leckere Bananentorte von Brooke, die sie am Vormittag mit der Lehrerin gebacken hatte.

Einen Nachmittag bin ich mit Kat und Brooke die Kälbchen füttern gegangen, das war sooo süß! Sie bekommen Milch abgefüllt und zutschen die dann sozusagen aus einem virtuellen Euter. Dabei bekleckern sie sich die ganze Zeit und wenn einer zuerst fertig ist versucht er natürlich die anderen wegzuschubesen um deren Anteil auch noch zu trinken. Man muss da schon ganz schön stark sein, um die daran zu hindern! Die kleinen haben es echt faustdick hinter den Ohren. Ein älteres Kälbchen hatte nur ein Ohr und eine Wunde am hinteren Bein, da es von einem Dingo angefallen wurde. Jessy, die Hündin, rannte wie wild um die Zäune entlang, was es für Kat und Brooke, die gerade dabei waren die Wunde zu säubern, nicht gerade einfacher machte. Später gingen Kat und Brooke dann kurz zu den Pferden und unternahmen einen Ausritt. Brooke hat hier ihr eigenes Pferd und die anderen sind alte Rennpferde, die eigentlich nicht mehr geritten werden (nur einige). Sie sind ziemlich zickig und wollen auch nicht mehr wirklich bewegt werden. Brooke ist eine hervorragende Reiterin, sie kann so gut mit ihrem Pferd umgehen, so was habe ich echt noch nie gesehen! Leider habe ich kein Foto davon :(

Am 17. hatten wir dann sogar alle den Nachmittag frei. Wenn frei ist sitzen eigentlich nur alle im Recroom und schauen Filme, das ist so die Hauptbeschäftigung für alle dann. Ich bekam ein bisschen australische Kultur ab und wurde beordert mir zwei australische Filme anzuschauen, die waren auch echt gut!.

Einen Nachmittag durfte ich mir dann anschauen wie die Jungs das mustering mit den Kühen machen, das ist ja schon spannend aber auch ganz schön eklig. Dann mussten die abgefertigten Kühe beruhigt und wieder zurück auf die Weide getrieben werden. Das passiert heute nicht mehr mit Pferden und Hunden sondern zu meist mit Quads und Utes. Ich durfte zuerst bei Anna mit hinten auf dem Quad sitzen und dann später bei Chris mit im Ute. Eine Kuh war vorher von den anderen niedergetrampelt worden und schaffte den weiten Weg leider nicht, aber die anderen wurden dann mit den Autos Richtung Weide getrieben. Am Ende haben wir dann noch einen Zaun abgebaut, dann ging es wieder zurück. Abend gab es eine Spezialität: Prawns! Ich habe die ja noch nie gegessen oder gemocht. Aber Chris hatte gekocht (er ist gelernter Koch) und es roch soooo super, dass ich doch welche probiert habe. Und wunder, wunder, die waren mal gar nicht schlecht! Hab sogar noch mal nachgeholt, hihi.