Für meinen zweiten Tag in Bako hatte
ich den Lintang Trail geplant, der sollte ca. 3,5 Stunden dauern,
also stand ich sehr früh auf um die morgendliche „Kühle“
ausnutzen zu können. Frühstück gab es leider erst 7.30, daher ging
ich einfach mit einem Müsliriegel und einer Flasche Wasser los –
muss reichen. Der Trail startete wieder am gleichen Ausgangspunkt wie
gestern und diesmal ging es sofort steil bergauf. Das ging auch erst
mal bestimmt eine Stunde so. Ich sah leider gar nicht viele Tiere
oder interessante Pflanzen, war aber auch eher mit auf den Boden
schauen beschäfftigt. Irgendwann schien ich es nach oben geschafft
zu haben, es ging mehr oder weniger gerade aus weiter über seltsame
Steinplatten, durch Flussbetten und dann wider in den Wald. Auf
diesem Stück entdeckte ich sehr viele der „Pitcher Plants“, von
denen es hier in Borneo sehr viele Arten gibt. Von klein bis groß
und in verschiedenen Farben existieren diese Fleischfressenden
Pflanzen, es gibt sie als Ranken und als am Boden lebend, da sind sie
ganz niedlich klein :) Für mich auf jeden Fall ein äußerst
interessantes Fotomotiv! Ebenfalls irre waren die ganzen Straßen von
Termiten. Erst dachte ich, es wären Ameisen, aber bei genauerem
Hinsehen stellt man fest, dass die sich ganz anders bewegen und
anders aussehen. Einer der Guides zeigte mir außerdem, dass man es
mit dem Finger testen kann – wenn man die Straße der Tierchen mit
der Hand unterbricht, sieht man, dass Ameisen auch über die Finger
hinüber krabbeln, Termiten dagegen sind dazu irgendwie zu doof und
versuchen einen weg darum herum zu finden (Worin sie auch nicht
gerade talentiert zu sein scheinen...). Ich habe jedenfalls
massenhaft Termiten krabbeln sehen. Wenn ich angelaufen komme fächern
immer einige Termiten aus ihrer Straße aus, sobald sie die
Bodenvibration meiner Tritte hören (Habe noch nicht rausgefunden,
wieso sie das machen). Es gibt auch unfreundliche Pflanzen hier, sehr
viele sind mit Stacheln und Dornen versehen und wenn man dann so
durch die halb zugewachsenen Wege krabbelt, muss man ganz schön
aufpassen, dass man sich nichts aufschlitzt. Besonders hübsch fand
ich eine grüne Farnart, die leuchtend grün in der Sonne strahlte.
Die Vegetation um mich herum veränderte sich sehr häufig, das war
schön abwechslungsreich.
Am Ende zog sich der Trail ganz schön
hin, ich war auch ganz schön durchgeschwitzt, als ich ankam. Ich
hatte noch einen kleinen Aussichtspunkt unterwegs mitgenommen und
viele Fotos gemacht, damit hatte ich ca. 4 Stunden für den Trail
gebraucht. Normaler Weise würde so ein Spaziergang einem ja kaum
etwas ausmachen, aber durch das Klima war ich danach schon etwas
fertig. Es war dann auch ziemlich heiß aufgrund der Mittagshitze.
Ich beschloss am Ende erst mal eine Mittagspause einzulegen.