Mittwoch, 9. April 2014

Kuala Lumpur 2




Am folgenden Tag lief ich in westliche Richtung, da gab es viele Sehenswürdigkeiten, die mich noch interessierten. Besonders spannend war es für mich, die erste Moschee meines Lebens zu betreten. Das habe ich vielleicht noch gar nicht so erzählt: Bali war ja sehr hinduistisch geprägt – viele Götterstatuen, kleine Opfergaben jeden Tag und Nyepi Day. Die Menschen dort strahlen die Ruhe und offene Freundlichkeit ihrer Religion auch aus, jeder ist Willkommen. Hier in Kuala Lumpur war das schlagartig anders. Die Frauen tragen Kopftücher, einige sind sogar bis auf einen Schlitz für die Augen komplett schwarz vermummt. In Malaysia sind ja nun durchgängig 35°C und eine Luftfeuchtigkeit, bei der meine Kamera jedes mal beschlägt, wenn ich aus der unterkühlten Bahn aussteige. Ich frage mich wie diese Frauen das aushalten, aber es muss sehr qualvoll sein – ich kann es jetzt nachvollziehen. Zum Betreten der Moschee musste ich nämlich meine Schuhe ausziehen und eines dieser langen Gewänder anziehen, die meinen Kopf und gesamten Körper bedeckten. Kein Problem für mich, ich respektiere andere Religionen und ihre Regeln und Bräuche und möchte mir schließlich einen ihrer heiligen Orte ansehen! Es ist heiß. Wie eine Sauna. Am Anfang geht es, aber nach 10, 20 Minuten will man einfach nur noch aus dem Ding raus! Ich könnte niemals Muslima sein habe ich festgestellt. Jedenfalls nicht in Ländern mit solch einer Temperatur. So viel Deo kann man auch gar nicht benutzen, dass das nicht irgendwann riecht?? Urgggh, will gar nicht weiter drüber nachdenken! Ich erzähle euch lieber was von der Moschee. Sie war relativ groß, größer als so normale Kirchen. Und eigentlich ist es nur ein Boden mit ein Paar Säulen und einem Dach und der Gebetsraum. Den durfte ich nicht betreten, weil ich kein Muslim bin. Ich wurde von einer lieben Dame dort angesprochen und sie erzählte mir über den Islam, als ich ihr sagte, dass es mein erstes Mal in einer Moschee sei. Sie fragte, ob ich mich friedvoll fühle, da sagte ich natürlich ja. Was sonst? Ich bin allein in einer leeren „Halle“ mit Säulen und habe Respekt vor dem Ort, wieso also nicht. Sie erzählte mir, das die Wände ja alle schön schlicht mit gleichmäßigen Mustern versehen wären, damit man sich keine Bilder oder Figuren ansehen MÜSSE (wie bei uns in der Kirche). Und dass die Hände bei Gebet offen gehalten werden, damit man empfangen kann. Gott sei ja der alles Gebende, er bräuchte und wolle keine Gaben (wie z.B. die Hinduisten es in Bali es handhaben). Tische und Stühle bräuchten Sie auch nicht, es gäbe keinen Priester, der Vorgaben mache (wie bei den Christen) sondern nur den Gebetsleiter (Na, wattn Unterschied). Naja schlichtweg: Allet besser im Islam. Und der Islam ist auch für alle da, jeder ist Willkommen (Wieso dürfen denn dann aber nur Muslime den Gebetsraum/Hauptteil der Moschee betreten? Und in einer Kirche ist es schnurzpiep an wen oder was man nu glaubt, man darf immer rein?) Ich würde sagen für meine erste Begegnung mit dem Islam war diese Moschee nicht der beste Ort. Als ich mit anderen darüber gesprochen habe, meinten die auch, es wäre ungewöhnlich, dass man Teile der Moschee nicht betreten dürfe, das wäre sogar gegen die Worte Mohammeds. Naja. Die Moschee war ganz schön und mir wurde ja nur um die Ecke gesagt, dass meine Religion doof ist, nicht direkt. Ich bin gespannt auf nächste Abenteuer in diesem Bereich und lasse mich nicht abschrecken! Es gibt da bestimmt auch noch eine freundlichere Variante, von dem was ich bis jetzt so gehört habe!
Ich lief als nächstes Richtung des botanischen Gartens, wo sich auch ein Vogelpark befinden sollte. Als ich nach einem langen Weg ankam, sah das Wetter aber so übel aus und grummelte so sehr, dass ich den Vogelpark ausließ und mir stattdessen einen kleinen hübschen Orchideengarten ansah. Es war leider anscheinend nicht Hauptblütezeit aber ein paar Exemplare durfte ich doch bewundern.
Danach suchte ich vergeblich nach dem botanischen Garten. Als ich einige Ausläufer entdeckte sah ich nur überall Brautpaare, die fotografiert wurden und Leute, die den Park aufräumten, Bäume und Hecken beschnitten und Baustellen. Doller botanischer Garten. Nu ja, auf ging's zurück!
Am Ende des Tages sah ich mir noch die Masjid Jamek Bandaraya an, die Moschee bei mir um die Ecke. Die war ganz hübsch anzusehen, sie befindet sich auf einer Art kleinen Insel in der Flussgabelung. Danach ging ich wieder ins Hostel zurück, gerade rechtzeitig bevor es Regenmassen vom Himmel schüttete.


National Mosque (1965)
Eingang mit hübschem Brunnen
Gebetsraum - hatte leider nicht die richtige Religion um ihn betreten zu dürfen, mist!
sehr schönes Säulenschema im Innenraum
Aussicht - paradiesisch
hübsch gemacht hab ich mich auch
Orchideengarten
Masjid Jamek
Großmutti on Tour
Aussicht von unserer Deckbar
Ann Marie - Ich - Kendal

keine Ahnung wer die Jungs waren!

tolles Wetter jeden Tag!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen