Samstag, 5. April 2014

Mt. Batur Sunrise Trekking


Ich habe gestern mein geliebtes Amed verlassen und bin wieder nach Ubud gefahren. Ich will ja noch den Vulkan besteigen und dann bin ich auch näher am Flughafen. Ich bin schon wieder viel zu lange in Bali! Hier ein paar letzte Bilder aus meinem Hübschen zuhause in Amed:

Mein Zuhause und mein treuer Begleiter in Jemuluk - Joli Homestay und meine Honda! <3
mein wunderschönes Häusschen für 6€ am Tag!
Total coole Recycling Idee!
Mein Roller am Tag des Fahrzeugs
Ausblick in Lipah
mit Longsooooor dem Quatschkopp

Am selben Tag habe ich noch spontan die Mt. Batur Sunrise Tour für den nächsten morgen gebucht. Darüber hatte ich viel gelesen, es solle atemberaubend aber auch sehr anstrengend sein! Der Schichtvulkan hat eine Höhe von 1717m und einen schönen großen Kratersee in einer der Calderen. Er ist der einzige noch aktive Vulkan auf Bali, das letzte Mal regnete es Asche im Jahr 2000.
Ich wurde also um 2.30 Uhr morgens abgeholt, viel Schlaf war nicht drin! Außer mir waren zwei deutsche Mädchen dabei, Katharina und Judith. Es ging erst mal eine Stunde nördlich und dann gab es einen Pancake und Tee zum 4 Uhr Frühstück. Dann ging es weiter bis zu einem großen Parkplatz, dort befanden sich noch sehr viele andere Autos und viele Locals, die sich als „Guides“ entpuppten, unserer sah aus wie 15! :D Dann wurde in Grüppchen losgestratzt, wir waren dann zu viert. Jeder bekam eine Taschenlampe in die Hand gedrückt. Dann ging es Richtung Vulkan, den man in der Finsternis erahnen konnte. Der Weg war echt furchtbar, man stolperte nur über Sand und Geröll, ich hatte das Gefühl, wir liefen in einem Flussbett. Teilweise bekam man auch sämtliche Pflanzen rechts und links ins Gesicht geklatscht, weil man ja nicht die ganze Zeit darauf achten geschweige denn mit erhobenen Armen laufen konnte, die Taschenlampe musste man ja auch noch halten. Unser Guide legte ein straffes Tempo hin und der Weg stieg nur leicht an, aber durch die Luftfeuchtigkeit war ich doch relativ schnell am „tief Durchatmen“. Besonders durch die Dunkelheit musste man sich ganz schön konzentrieren, wo man hin tritt. Ab und zu hielten wir kurz an und wurden mit einem Balinesischen Akzent inklusive Grinsen gefragt: „Alles Gud?“ - das war immer unser Highlight! Wir stapften also eine ganze Weile vor uns hin, irgendwann ging es steiler hoch und wir sahen viele andere kleine Lichter vor uns her schwirren. Bald holten wir die auch ein, es waren doch eine ganze Menge Menschen unterwegs! Wir überholten einige Gruppen, aber ich war irgendwann auch echt am Pusten! Es war eigentlich nicht so anstrengend, aber man bekam halt irgendwie keine Luft und das ließ mich mich ein bisschen taub fühlen. Eine Stunde vor Sonnenaufgang, ca. 5.30 Uhr kamen wir am ersten Aufstiegspunkt an, es wurde getrunken und ich zog mir meine Fließjacke an. Obwohl man durch de Luftfeuchtigkeit in Bali sehr schwitzt, pfiff nun weiter oben schon ein mächtiger Wind und es war echt kalt. Wir beschlossen aber nicht lange Pause zu machen, damit wir nicht so abkühlten und gingen weiter Richtung Gipfel. Nun ging es wirklich steiler zur Sache und ich war ganz froh, dass sich immer mal ein Stau bildete, so hatte man immer mal ein paar Sekunden zum Verschnaufen! Man sah jetzt fast gar nichts mehr, da wir in eine dicke Wolke eingetaucht waren – klasse. Kurz vorher hatte sich schon eine knallige Morgenröte gezeigt, die Sicht darauf war uns nun verwehrt – blöde Wolke. Betrachten hätten wir sie aber wahrscheinlich eh nicht können, jeder war damit beschäftigt darauf aufzupassen, auf dem bröseligen Lava-Geröll nicht wegzurutschen. Unser Guide passte sehr süß auf uns auf und half uns immer mit der Hand über größere Stufen und Steine – aber ich glaube die Balinesen helfen den hübschen Touristinnen generell gern! :) Irgendwann hieß es: Noch 10 Minuten, noch 2 Minuten – geschafft! Er beglückwünschte uns, dass wir es geschafft hatten, eine große Gruppe war schon auf dem ersten Punkt geblieben. So, da standen wir nun. In einer weißen Wolkenwand – wat ne Aussicht, mensch! Alle warteten gespannt und tatsächlich – plötzlich brach die Wolkendecke auf und die Morgenröte war hinter der östlichen Bergkette zu sehen, ein großes ohhhh und ahhhh ging durch die Menge. Und dann war es auch schon wieder weiß. Zwei Fotos hab ich geschafft in der Zeit. :D Als es das nächste Mal aufbrach, lugte die Sonne über die Berge und ein erneutes Ohhhhh ging durch die Menschenmenge. Viele hüpften schon auf der Stelle, weil es so dermaßen kalt war! Der schönste Blick war eigentlich der Mt. Agung und Mt. Abang vor ihm, die bis in die Wolkendecke hineinragten und zu der hellen Sonne einen Kontrast bildeten. Es dauerte sehr lange, ehe die Wolken sich wirklich mal verdünnisierten, aber dann hatten wir eine wirklich atemberaubende Aussicht! 360° mega Blick!!! Der Kratersee von Batur liegt direkt vor seinen beiden größeren Nachbarn, um den Gipfel herum sah man die Calderen in wundervoller grüner Landschaft, man sah schwarze erkaltete Lavaströme, austretende heiße Luft und den ersten Punkt, auf dem wir noch vor Kurzem gewesen waren – ziemlich weit unten!
Nach einer Weile bekamen wir ein in heißer Vulkanluft gedünstetes Ei und ein Brot mit matschiger Banane – lecker! In dem Moment waren wir aber froh :)
Dann hatten wir die Wahl – runter oder noch um den Krater. Wir entschieden uns für wenn schon, denn schon und haben es auhc nicht bereut! Der Blick war erneut total begeisternd und alles leuchtete, nachdem die Sonne begann, die Landschaft um uns herum mit Licht zu fluten. Der Kraterweg war nur sehr schmal, aber schön zu laufen. Nur am Ende wurde es noch mal schwierig, da musste man sozusagen in sehr tiefem Sand den Hang herunter schlittern und dabei nicht hinfallen! Gar nicht so einfach. Unten zog es sich dann noch einmal seeeehr lang, bevor wir das Auto erreichten und wir waren dann auch ziemlich groggy, auf der Rückfahrt sind wir alle mal weggenickt, dabei war es erst 9 Uhr morgens. Aber an einem so ungewöhnlichen Morgen ist das ja mal erlaubt! ;) Mir hat es jedenfalls super gefallen, mit den Mädels und unserem Guide waren wir eine super Truppe, fand ich. Hat Spaß gemacht und sich für die Aussicht hat es sich auf jeden Fall gelohnt!

Man kann die Sonne zwischen den dichten Wolken erahnen
Da isse!

Mt. Agung im Hintergrund
So essen die Chinesen ihre Frühstückseier!
Unser Mahl - im Vulkandampf geschwefelte Eier!

mit den Mädels
unser "Guide" - lustiges Kerlchen!
Waaaaaahnsinnsaussicht!
Bali ist so wunderschön.
faaaaast unten. fast!
interessantes Gefährt auf der Rückfahrt!


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