Sonntag, 28. April 2013

Hostelleben

Mittlerweile hatten wir unser Hostel mit seinen Leuten richtig lieb gewonnen. Es sind generell weniger Bewohner da, man kann die Küche nutzen, ohne dass sie überfüllt ist und wenn wir aus unserem Zimmer runter gehen, ist immer jemand da, den man gern hat. Diese schön Zeit neigt sich allerdings leider langsam dem Ende zu, da viele Leute gehen werden. Manche diese Woche, andere später. Wir werden zerstückelt :( Das ist irgendwie generell immer so traurig. Jedes Mal, wenn man sich irgendwo wohl fühlt und liebe Menschen kennen lernt, trennt man sich kurze Zeit später wieder, weil jeder seiner Wege zieht. Wir sind wirklich froh, dass wir so viele schöne Erinnerungen haben und ich bin froh, dass ich meine Lisa habe, mit der ich das alles teilen kann. Auch wenn wir manchmal kleine Kriegszeiten durchstehen müssen haben wir uns doch zu lieb, um uns lange böse zu sein :)
Inzwischen haben wir auch schon einiges mit unseren Leuten unternommen. Ein Wochenende waren wir sogar zwei mal weg. Am Samstag waren wir zum Abschied von Timo im Red Square und am Sonntag sind wir noch in unser geliebtes HQ gegangen, weil der Red Square ein schlechter Club war. Spaß hatten wir aber natürlich trotzdem ;) Mit den richtigen Menschen an der Seite macht schließlich alles Spaß! Namen und Fotos folgen ... jetzt! ;) (Nein, wir sahen eigentlich nicht so schlimm aus, wie auf den Fotos!)


Red Square: Ich - Lisa - Alec
Mit David im Red Square
Lisamaus ;)
Aurelien and Elodie aus Frankreich <3
Mit unserem David :) Der coolste Engländer, den ich je getroffen habe :D (Nach dem HQ)
With best Shakespeare people in HQ!!! Alec - Raph - Lisa - David - Me - Elodie (oben), Sophia - Aurelien (unten)

Donnerstag, 25. April 2013

ANZAC (Australian and New Zealand Army Corps) Day


… ist ein nationaler Feiertag in Australien. Es gibt eine Parade zum Gedenken und Erinnern an die Kriegszeit
Lisa beschloss mit einem Franzosen aus unserem Hotel lieber surfen zu gehen. Ich ging mit Valerie, Suzanne, Alec und einem Asiaten die Parade ansehen. 9.30 fing sie an und endete 2,5 Stunden später.
Irgendwann verloren wir uns aus den Augen, Timo war noch zu uns gestoßen und ich ging mit ihm zusammen auf die andere Seite, von dort aus konnten wir besser fotografieren. Die Parade war wirklich schön, es sind immer abwechselnd Kapellen mit Kriegsverteranen und Helfern etc. gelaufen. Ein paar Autos gab es sogar auch und den Schluss bildeten ein paar Reiter. Die Musik durch die Dudelsäcke und Blasinstrumente hat mir sehr gut gefallen! Es war ziemlich schwierig, gute Fotos zu schießen, da unser Standpunkt nicht so optimal war und echt eine Menge an Leuten drumherum stand. Ich kann nicht so richtig beschreiben, wie die Parade war, deshalb schaut doch einfach die Bilder an! Flugzeuge kamen auch geflogen und ich finde es schade, dass es das in Deutschland so in der Form nicht gibt, das war wirklich schön und ich habe sogar Ehrfurcht empfunden, obwohl ich eigentlich wenig mit der Zeit verbinden kann.
Am Ende der Parade steht die St. Peter Kathedrale, in der war ich auch noch fix drin. Nichts großartig speltakuläres, sehr schlicht gehalten aber trotzdem schön!
Später waren wir noch im Hostel und ich habe für den Franzosen Florian ein Schild für's trampen gemalt - er hatte eine kreative Idee: Den Facebook-Like Button sollte ich für ihn aufmalen. 
Gegen Abend waren wir noch mal draußen und schauten zu, wie die Australier feierten. Vor unserem Hostel war eine Bühne aufgebaut auf der Männer in Schottenröcken Dudelsack spielten und alle Leute von Polizei bis Marine torkelten herum und tanzten ausgelassen. Das war wirklich schön! Nur leider waren die Bierchen uns zu teuer um auch eins zu trinken. Wir amüsierten uns stattdessen über David, der ganz seiner Herkunft getreu (Engländer) Mittags um 12 mit dem Bier trinken angefangen hatte (... und dann auch kurz vor 9 ins Bett ging, weil er so müde war... :D).
Später hatten Lisa und ich noch einen der witzigsten Abende im Shakespeare Hostel überhaupt: Wir saßen gemeinsam mit Timo und Valerie oben im Flur. Valerie ist eine 40-jährige Französin, die uns seit einigen Tagen den Alltag versüßte. Sie ist sooo witzig (manchmal auch unfreiwillig) und so eine liebe Person! Sie war 6 Monate in Neuseeland und macht nun 6 Monate Australien. Zuhause hatte sie einen Burnout und hat ihren Job gekündigt. Da sie allein lebt war es für Sie auch einfach, sich für Down Under zu entscheiden. Und wir sind sehr froh darüber, sonnst hätten wir sie nicht getroffen. Valerie, wir lieben dich! Wir hatten am Ende Schmerzen in Bauch und Gesicht.. (vom Lachen). Es war echt ein hammer Abend!



Mein liebstes Fotomotiv ;)


















Er war der Beste :D
Für jeden Krieg und nach einer gewissen Zeit der Mitgliedschaft gibt es eine Auszeichnung
Die Schotten waren am schicksten! ;)

Und das war das Ende :)
Kathedrale in Nord-Adelaide

Lisa - Suzanne - Ich
Ich - Valerie - Lisa (wir kamen gerade vom Club, deshalb sehen wir bisschen aufgetakelt aus :D )

Montag, 22. April 2013

Und wieder auf Null...


Diese Woche bekamen wir per Telefon gesagt, dass wir beide am nächsten Tag nicht arbeiten sollten. Das war an sich nichts besonderes, weil sich die Zeiten schon öfter verschoben hatten, auch so, dass einer nicht arbeiten konnte, aber diesmal beide? Ich meine, es war kein Full-time Job und wir arbeiteten nicht jeden Tag beide. Aber nun keiner? Hatte uns jetzt die Frau, die das Personal verwaltete komplett rausgekickt? (Wir denken hundertprozentig, dass sie uns nicht mag, weil sie was mit dem Chef hat und weiß, dass er uns schön findet) Der angebliche Grund: Der Shop hat geschlossen. Das war auch komisch. Wir beschlossen auf den Markt zu gehen und nachzuschauen.
Das Unheil nahm seinen Lauf. Wir trafen unseren Chef und seinen Sohn, der den Shop besessen hatte. Er erzählte uns, dass sie den Shop erst gekauft hatten und nun erfahren hatten, dass der Vormieter seine Miete schon länger nicht gezahlt hatte. Aus diesem Grund hatte die Regierung den Shop beschlagnahmt und er würde bis auf Weiteres nicht mehr auf machen. Lisa und ich waren so ungefähr am Boden zerstört, wir hatten den Shop mit seinen Mitarbeitern und die lieben Kunden schon so ins Herz geschlossen. Und natürlich hatten wir erst recht nicht erwartet dass unser erster Job schnell wieder zuende sein würde. Außerdem hatten wir gerade unser Hostel um 2 Wochen verlängert... Jaffa und Phoebe boten uns zwar jeweils eine Wohnmöglichkeit an, doch wir hatten ja unser Hostel schon gezahlt, das ließ sich auch nicht mehr rückgängig machen. Wir überlegten den Rest des Tages, wie wir jetzt mit der Situation umgehen sollten. In anderen Shops brauchten sie auch niemanden, dort hatten wir schon nachgefragt. Wir standen also wieder bei Null. Das war unglaublich motivierend. Scheißtag!

Donnerstag, 18. April 2013

Mein erster Arbeitstag


Mein erster Arbeitstag war dann der 18.4. in einem anderen Shop als Lisa. Ich lernte nun auch die anderen Leute besser kennen, mit denen wir zusammenarbeiten. Da sind zwei Israelis, Hallah und Jaffa, ca. 27 Jahre alt. Sie legen die Waren nach, wenn sie aufgekauft sind und stapeln und räumen alles Mögliche. Mit denen zu arbeiten ist echt lustig, sie machen die ganze Zeit Witze, z.B. wenn sie rufen, dass die Melonen süß sind, kommt: „Sweeeet! Sweeet like Jodie!“ Oder sie bewerfen sich gegenseitig mit Esskastanien. Das ist bis jetzt auch immer gut gegangen. Halla hat mit erzählt, dass einmal unser Chef ihn und damit beauftragt hatte, etwas zu holen. Er hat aber erst mal mit Andy gekämpft, Jaffa ist auch irgendwie da rumgelaufen hat gesungen. Sie haben aber alle nicht gemerkt, dass Steven hinter ihnen stand und ca. 5 min zugeschaut hat, wie die beiden sich gekappelt haben. Das einzige, was er dann dazu gesagt hat war: „Jaffa, you can sing.“ Dann arbeitet Phoebe hier, sie kommt aus Taiwan und arbeitet in verschiedenen Shops. Alle sind total freundlich und aufgeschlossen. Mein Chef kam auch zu mir und meinte: „I am sorry I have no time to talk with you, I am a very busy man, you know?“ Ein zweites Mal kam er mit einer Scheibe Melone, schon in mundgerechnte Stückchen geschnitten und meinte: „You are my baby, I have to care for you“ und dann watschelte er wieder davon. Es ist einfach mega lustig, wie er uns als deutsche Mädchen mit langen Beinen verehrt. Er hat uns auch erzählt sein Traum sei ein Schwimmbad voller Mädchen mit langen Beinen.
Am Ende des Tages war ich schon ein bisschen kaputt, man steht fast die ganze Zeit, das ist anstrengend für den Rücken aber man gewöhnt sich dran!


Am Samstag arbeiteten Lisa und ich im gleichen Shop. Am Ende war es ein einziges Chaos, weil die Preise sich sekündlich verändert haben. Sonntag ist der Markt geschlossen, das heißt, das alles verkauft wird, was da ist. Am Ende wird es den Leuten regelrecht hinterher geschmissen. Unser Chef kam gegen Ende und rief ständig neue Preise, alles für einen Dollar und 3 Ananas für 1 Dollar und so weiter, am Ende mussten wir den Kunden nach den Kilopreisen fragen, weil wir nicht mehr hinterher gekommen sind. Als letztes wurden Kisten mit 10 Honigmelonen oder 50 Avocados für 1 Dollar weggegeben. Irre. Fragt sich nur, was man mit 50 Avocados macht. Nachdem weitgehend alles verkauft war, räumten wir noch eine Stunde den Stand auf und dann ging's nach Hause. Ich kochte die leckerste Gemüsepfanne auf der Welt und wir verlängerten unser Hostel um 2 weitere Wochen.

An unserem Freien Sonntag regnete es bedauerlicher Weise stark, deshalb konnten wir nichts unternehmen – super.

Mittwoch, 17. April 2013

Immer noch keine Arbeit...


Auch am nächsten Tag konnte wieder nur einer arbeiten, da Lisa „Erfahrung“ hatte, sollte Sie das dann auch übernehmen. Ich habe die Zeit über meinen Blog weiter geschrieben und ein paar Sachen geflickt, ein Paar Infos aus dem Netz gezogen und schon mal nach Flügen nach Perth geschaut. Die Preislage ist da momentan bei $130, das is wesentlich günstiger, als für die 2500km ein Auto und Sprit zu bezahlen (zumal es auf der Strecke sowieso wenig zusehen gibt). Wir würden auch super gern mal mit dem Zug fahren, aber da die Kosten dann doppelt so hoch wären und wir hier nicht gerade den dicksten Job an Land gezogen haben, werden wir das wohl nicht machen können.
Nach der Arbeit erzählt mir Lisa, dass sie unserem Chef gesagt hat, dass wir entweder beide arbeiten wollen oder keiner arbeitet. Schließlich hatte er es uns beiden versprochen. Den Rest des Tages verbrachten wir Kekse essend draußen auf der Treppe und erzählten lange.

Dienstag, 16. April 2013

Erster Arbeitstag


Lisa und ich standen gut gelaunt auf, machten uns fertig und liefen voller Eifer und in der Hoffnung, dass sich Steven noch an uns erinnert, zum Markt. Er erinnerte sich noch an uns. Aber der Satz „I need only one“ begeisterte uns nicht gerade. Zumal er das letzte Mal ja noch gesagt hatte, dass er uns beide nimmt. Nun ja, das sind halt die Australier, trotzdem erst mal besser als nichts. Wir beschlossen, dass erst mal Lisa arbeiten würde, da sie ein wenig knapper mit dem Geld dran ist, als ich.
Der Shop, in dem sie kassieren sollte, war neu und sehr ordentlich (im Gegensatz zu den meisten anderen). Nun wurde es Ernst. Man muss sich jeden Tag alle Preise von den ganzen Gemüse- und Obstsorten aufschreiben – manchmal per kilo (pro Kilo), manchmal each (pro Stück). Dann gibt es Kassen, die nicht addieren können, das heißt alles auf einen Zettelschreiben und Addition wie in der Grundschule ;) Das habe ich das letzte mal vor Jahren gemacht... Jedenfalls legt man dann die Früchte auf eine Wage, tippt den Kilopreis ein und die Wage rechnet einem den Preis für z.B. 350g aus. Im allgemeinen ist es recht easy, man ist nach einer Weile drin im Ablauf. Nur mit dem Geld ist es noch etwas tricky am Anfang. Erstens gibt es ja in Australien keine 1 und 2 cent Stücke, das heißt, es wird ständig gerundet. Außerdem ist hier das $1 Stück größer als das $2 Stück – ist schnell mal verwechselt, da sie auch exakt die gleiche Farbe haben ;) Das 50 cent Stück ist das größte! Die Plastikscheine finde ich eigentlich ganz witzig, sie reißen halt schwerer als Papier, sind wasserfest und haben ein durchsichtiges Sicherheitsmerkmal. Anscheinend sind sie allerdings nicht so haltbar, man sieht bei einigen schon kaum noch das Gesicht auf dem Schein, weil die Farbe abgeht, wenn man den Schein oft knickt.
Lisa arbeitet jedenfalls erst mal langsam los, ich stand hinter ihr und hab ihr hier und da mal geholfen, aller Anfang ist ja bekanntlich schwer/ nicht so leicht. Sie hätte es auch allein hingekriegt, aber ich hatte sonst eh nichts für den Tag geplant und konnte so sehen, wie es geht, falls ich auch noch einmal arbeiten würde. Es macht wirklich Spaß hier auf dem Markt, die Menschen sind so freundlich. Alle sind freundlich zueinander. Das ist Wahnsinn und es ist Wahnsinn, wie viel das ausmacht. Ich meine, Gemüse abwiegen und Geld zurückgeben. Woooho. Hört sich jetzt nicht nach Spaß an. Aber es macht verdammt viel Spaß hier! Zwischendurch fragt mal jemand wo man herkommt und man hat einen kleinen Smalltalk zwischendurch. Dann kommt unser Chef und bringt uns Kakao, was will man mehr?
Am Ende des Tages bekamen wir $100, ein Viertel davon für mich, weil ich geholfen habe, so finde ich das anständig ;)

Samstag, 13. April 2013

Fren der Holzkünstler


Am Wochenende investierten wir beide viel Zeit in unseren Blog, waren ein wenig draußen und unterhielten uns mit Leuten aus unserem Hostel. Ich lernte einen Australier kennen, der ursprünglich aus Frankreich kommt und seit 11 Jahren die australische Staatsbügerschaft besitzt. Er ist Künster und schnitzt große und kleine Figuren, Muster oder Symbole in Holz. Hier gibt es wirklich interessante Holzarten, die in der Tiefe die Farbe wechseln, das sieht dann am Ende sehr schön aus. Er schnitzt zum Beispiel auch für unser Hostel ein Stück Baumstamm mit zwei Köpfen, dafür kann er umsonst hier wohnen. Er hat auch schon wunderschöne Ketten gemacht, Mama würde davon bestimmt eine gefallen! Aber Sie sind sehr teuer und die meisten auch verkauft! Er selbst nennt sich Frendom und ist echt cool drauf, wir mögen ihn sehr :)

Unser lieber Fren! Immer ein Lächeln auf den Lippen!
ein weiterer Künstler in Frens Warehouse

Freitag, 12. April 2013

Unsere erster Ausflug mit dem Fahrrad ;)


Am Freitag liehen wir uns im Reisebüro unter unserem Hostel Fahrräder aus. Man kann 15km am Fluss entlangfahren und kommt so zum Henley Beach. Die Strecke ist wirklich schön, sehr idyllisch und haufenweise Vögel. Ich habe leider nicht die Nerven für Fotos gehabt und Lisa hat auch nur ab und zu mal eins geschossen. Die Fahrräder hatten SO harte Sättel, ich habe gleich beim draufsetzen gedacht: Das wird Schmerzen geben. Nun ja! Immerhin waren sie kostenfrei. Es war auch gutes Wetter, in Adelaide ist es noch nicht so kalt wie in Melbourne. 
Die Fahrt war gut anstrengend, man überquert auf dem Weg keine Straßen sondern  fährt in Unterführungen unten durch – also ständig hoch und runter kraxeln mit einem Fahrrad, was nur 3 Narbenschaltungsgänge hat und keinen Schwung holt... bah! ;) Ich hab mir geschworen den Rückweg per Bahn zu fahren, der Po tat einem wirklich unbeschreiblich doll weh!
Das Beste war jedoch dann die Ankunft am Strand.. der ist einfach nur HÄSSLICH. Und es stehen überall Schilder, dass man nach Regen nicht baden gehen soll, weil das Wasser dann verschmutzt sei. Wir sind trotzdem zwei mal kurz ins Wasser gehopst, es war nämlich ganz schön heiß. Lange blieben wir dann auch nicht. Wir packten wieder ein und setzten uns tapfer wieder auf das Rad ... das Handtuch auf dem Sattel half da auch nicht viel!
Zwischendurch machten wir eine Pause und aßen einen Apfel, die Hitze machte uns ganz schön zu schaffen und wir tranken unsere ganze Flasche Wasser fast leer.
Wieder am Hostel waren wir dann schlappi ohne Ende, ich war froh, wieder festen Boden unter den Füßen zuhaben. Wir machten uns dann nur noch eben was zu essen, den Rest des Abends vegetierten wir nur noch vor uns hin - mehr ging auch nicht mehr!! ;)