Gesten Nacht noch hatte ich entschieden
nach Amed zu gehen. (Wir hatten den Tag über nichts gemacht und
waren Abend bei einer Balinese Traditional Massage – himmlisch!)
Mit meiner Bekannten und mir als Reisepartner ging es leider nicht den
erwünschten Verlauf und wir entschieden, getrennter Wege zu gehen.
Also stand ich am nächsten Tag früh auf, auch wenn ich mich nicht
sonderlich fit fühlte. Ich lief zu einem der weiter entfernten
Taxistände und ließ mich für den 11AM Shuttlebus nach Amed
einschreiben. Dann ging ich zurück nach Warini, frühstückte
gemütlich und packte meine restlichen Sachen zusammen. Meine Bekannte
schlief bis kurz bevor ich gehen musste. Wir wünschten uns
gegenseitig eine von nun an zufriedenstellendere Reise und dann
stratzte ich los. Am Treffpunkt saß ich natürlich eine halbe
Stunde, bevor der „Shuttlebus“ kam. Er bestand aus einem ganz
normalen Auto wie auch die Taxis, nur mit Leuten vollgestopt. Ich
wurde noch hereingezwängt und dann waren wir voll besetzt – 6
Passagiere + Taxifahrer. Es war sehr kuschelig, wir klebten alle
aneinander. Ich war ziemlich müde, ich hatte in der Nacht wenig
Schlaf abbekommen. Die Straßen in Indonesien sind aber für mich
eine krasse Umgewöhnung – mit Schlafen ist da nix – in
Australien ging es hunderte von Kilometern gerade aus, hier maximal
100m! Dann ging es raus aus Ubud, auf in einen neuen Balinesischen
Teil. Ich war sehr gespannt, Arny hatte mir viel von Amed
vorgeschwärmt und die Erwartungen waren hoch ;) Nach einem Drittel
der Fahrt stiegen auch zum Glück zwei Leute aus, so dass wir alle
noch ein bisschen mehr Platz hatten. Es kamen dann auch ein paar
Gespräche Zustande, außer mir fuhren ein Niederländisches Pärchen
und ein Belgier mit. Nach gut drei Stunden Fahrt durch eine
wunderschöne Landschaft mit etlichen saftgrünen Reisfeldern und
Regenwald bewachsenen Hügeln, Bergen und vielen kleinen Dörfchen
mit interessanten Menschen erreichten wir Amed. Klein aber fein! Da
de Taxifahrer noch mal jede Menge Geld für uns wollte um uns zu
einer Unterkunft zu fahren und keiner von uns bis jetzt etwas gebucht
hatte, beschlossen der Belgier und ich zu laufen. Wir quälten uns
also in der Hitze durch eine sehr sehr lange in Schlangenlinien
verlaufende Straße ohne Gehweg (natürlich) entlang und hielten
Ausschau nach einem kleinen Bungalow am Meer. Erst am Ende der
Straße, als wir dann für den Hügel keine Energie mehr hatten,
fanden wir etwas Passendes. Ein riesiger Raum für jeden, ohne
Klimaanlage aber mit eigener Dusche (kalt). Das war okay und der
Preis stimmte auch. Ich hätte auch nicht mehr viel länger meinen
Rucksack tragen können, beide zusammen sind ja ungefähr 25kg
momentan und nach meiner Krankheit und in der Bullenhitze war ich
dann ganz schön alle.
Wir gönnten uns erst mal viel Wasser
und eine eiskalte Dusche. Da unser Raum 100m vom Strand entfernt war,
gingen wir danach auch gleich mal ans Meer. Wir verbrachten den
restlichen Nachmittag dort auf den Schattigen liegen und quatschten
über's Reisen und die Welt. Das Wasser hier ist nur in den ersten
Sekunden erfrischend, danach pullerwarm – aber immerhin. Mit
Sonnencreme muss man auch immer hinterher sein. Abends liefen wir
dann Richtung „Zentrum“, ich weiß nicht obs das hier gibt.
Jedenfalls ein guten Stück die Straße zurück, die wir gekommen
waren und fanden irgendwann ein gut besuchtes Restaurant, in dem wir
auch etwas Aßen. Auf der Gegenüberliegenden Straßenseite haben sie
sogar ein bisschen Musik gemacht, sehr angenehme Atmosphäre. Der
Rückweg war ein wenig gruselig, es ist so dunkel man sieht kaum, wo
man hintritt. Die entgegenrasenden Roller beleuchten einem zwar die
Straße, blenden einen aber auch.
Mein abendliches Abenteuer bestand dann
noch daraus, eine riesige Kakerlake zu killen – das weitaus
ekelhafteste, was ich jemals gemacht habe!!! Ich hasse Insekten. Und
es war super warm in meinem Zimmer, gute Nacht!